Aufgabe
Die Lufthansa Technik legt ihre IT-Teams zusammen. 300 Mitarbeiter:innen, die bisher auf alle Unternehmensbereiche verteilt waren, arbeiten künftig in einem neuen Gebäude, das auch noch komplett frei bespielbar ist. Ein Ort für einen agilen, innovativen, kreativen und kollaborativen Arbeitsalltag. Gute Idee! Fehlt nur noch ein Raumkonzept für New Work auf 3000 Quadratmetern.
Vorgehen und Learnings
Zuerst lancieren wir einen Fragebogen, er gibt Aufschluss über Wunsch und Wirklichkeit alltäglicher Arbeitsmodi jedes einzelnen Mitarbeitenden – und über Vorlieben hinsichtlich des künftigen Bürokonzeptes. Und dann wird es kompliziert: Jede/r will etwas anderes. Einig ist man sich nur darin: Weniger Meetings und Einzelarbeit bitte, dafür mehr Team- und Tunnelarbeit. Denn das steigert die Produktivität. Und die Zufriedenheit. Und noch etwas ist allen klar: 2er-Büros sollen es sein. Wir verstehen die Welt nicht mehr: Das passt doch gar nicht zu den gewünschten Arbeitsmodi...
Auch jetzt bleibt unser Credo: Mitarbeitende first! Und die gelangen in vertieften Workshops zu erstaunlichen Erkenntnissen: Sich neu formende Teams finden nur dank vieler spontaner und kurzer Rückfragen zusammen. Aha! Ohne offenere Strukturen wird es also schwierig. Trotzdem: Ein Open-Space-Konzept – das will auch niemand.
Arbeit fühlt sich gar nicht mehr so sehr nach Arbeit an ‑ mehr nach ‑ Kaffeetrinken!
Lösungsansatz
Wir schaffen Team-Büros mit je einem exklusiven Meetingraum, Vorhängen vor den Glaswänden und Platz für Monitore, Whiteboards und so weiter. Eine Art Lebensraum für jedes Team, gemütlich und attraktiv. Nur: Keiner darf auf immer und ewig nur da drinnen hocken. Wir müssen die Teams also herauslocken, damit alle miteinander plaudern und EIN Team werden. Unser Angebot: 500 Quadratmeter, die noch attraktiver, noch gemütlicher sind – und von allen multifunktional genutzt werden dürfen. Das Ganze sieht aus wie eine Pausenzone, heißt aber Work Café.
Hier kann man über einem Projektplan zusammensitzen, unter Pendelleuchten ein Bewerbungsgespräch führen oder alleine im Hochlehner-Sofa Mails schreiben. Und es funktioniert: Hier trifft man sich – und es wird über alles geredet. Zufällig. Es ist der Marktplatz, der das Dorf zu mehr macht als einer Ansammlung von Häusern. Der Ort, den Besucher:innen, Bewerber:innen und Geschäftspartner:innen als erstes zu sehen bekommen: Schau, das sind wir.
Moral der Geschichte
Wir müssen nicht im Open Space arbeiten – auch wenn unser Arbeitsalltag nicht mehr zum 2er-Büro passt. Eine strikt teambasierte Flächengestaltung, kombiniert mit einem attraktiven gemeinschaftlichen Angebot, hilft entscheidend dabei, aus Mitarbeitenden Teams, und aus Teams das „Team of Teams“ zu formen.
- Fotografie
- Lucia Bartl